Motilium Filmtabl 10 mg Blist 100 Stk
Dieses Medikament darf gemäss dem schweizerischen Heilmittelgesetz nur auf Rezept versandt werden
Motilium Filmtabl 10 mg 100 Stk
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Patienteninformation
Swissmedic-genehmigte Patienteninformation
Motilium® Filmtabletten
Was ist Motilium und wann wird es angewendet?
Motilium dient zur symptomatischen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren und mit einem Körpergewicht über 35 kg.
Motilium, Filmtabletten (100er Packung) dürfen nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet werden.
Was sollte dazu beachtet werden?
Im Zusammenhang mit der Einnahme von Motilium können einige, seltene Nebenwirkungen auftreten, die es erforderlich machen, die Behandlung sofort abzubrechen und unverzüglich einen Arzt zu kontaktieren. Detaillierte Angaben finden sich im Abschnitt «Welche Nebenwirkungen kann Motilium haben?».
Wann darf Motilium nicht angewendet werden?
Sie dürfen Motilium nicht anwenden:
- wenn Sie allergisch (überempfindlich) sind gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Inhaltsstoffe (z.B. Hautausschlag, Juckreiz, Kurzatmigkeit oder Gesichtsschwellungen).
- wenn Sie an einer Erkrankung der Hirnanhangsdrüse, genannt Prolaktinom, leiden.
- bei schweren Magen-Darmkrankheiten (Blutungen, mechanischem Darmverschluss oder Darmdurchbruch). Solche Erkrankungen können sich in Form von schweren Bauchkrämpfen oder anhaltend dunklem Stuhl bemerkbar machen.
- wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder hatten.
- wenn Ihr EKG (Elektrokardiogramm) auf ein Herzproblem hinweist, das als «verlängertes QT-Intervall» bezeichnet wird.
- wenn Sie ein Problem haben oder hatten, bei dem Ihr Herz das Blut nicht so gut durch den Körper pumpen kann, wie es sollte (Herzinsuffizienz).
- wenn Sie ein Problem haben, bei dem Ihre Kalium- oder Magnesiumspiegel erniedrigt sind oder der Kaliumspiegel in Ihrem Blut erhöht ist.
- wenn Sie gleichzeitig folgende Arzneimittel anwenden, die das Leberenzym CYP3A4 hemmen, den Metabolismus anderer Arzneimittel im Körper verlangsamen oder Ihren Herzrhythmus beeinträchtigen können:
- gewisse Arzneimittel (sog. Azol-Antimykotika) zur Behandlung von Pilzinfektionen wie z.B. Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol oder Voriconazol;
- gewisse Antibiotika wie Erythromycin, Clarithromycin, oder Telithromycin, welche gegen bakterielle Infektionen eingesetzt werden;
- bestimmte Arzneimittel gegen Infektionen mit dem HIV-Virus (HIV-Proteinase-Hemmer) wie Ritonavir oder Saquinavir.
Motilium, Filmtabletten sind für Kinder unter 12 Jahren sowie Erwachsene und Jugendliche, die weniger als 35 kg wiegen, nicht geeignet.
Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Motilium Vorsicht geboten?
Bei der Verabreichung von Motilium an kleine Kinder ist besondere Vorsicht geboten: Das Risiko von neurologischen Nebenwirkungen (wie unwillkürliche Bewegungen) ist bei kleinen Kindern höher. Deshalb darf Motilium bei Kindern unter zwölf Jahren nur nach genauer ärztlicher Untersuchung und unter strenger ärztlicher Kontrolle abgegeben werden.
Eine genaue Einhaltung der vom Arzt bzw. Ärztin verschriebenen Dosis und Einnahmedauer ist unbedingt erforderlich.
Wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel (auch Präparate aus Heilpflanzen) einnehmen, müssen Sie dies unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin besprechen, da Motilium bei der gleichzeitigen Einnahme von Arzneimitteln, die ein bestimmtes Eiweiss, das Leberenzym CYP-3A4 beeinflussen, zu Wechselwirkungen führen kann.
Sie sollten Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, wenn Sie früher Probleme mit dem Herzen hatten oder aktuell an einer Herzkrankheit leiden, einschliesslich Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Herzinfarkt, Angina pectoris (Herzenge) oder Herzrhythmusstörungen (schneller, langsamer oder unregelmässiger Herzschlag).
Falls Sie während der Behandlung einen abnormalen Herzrhythmus feststellen, sollten Sie die Behandlung mit Motilium beenden und umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen.
Patienten mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Herzrhythmusstörungen (QT Verlängerung) sollten mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin sprechen, bevor sie Motilium einnehmen.
Motilium sollte bei Patienten mit Lebererkrankungen nicht angewendet werden.
Bei Patienten mit einer Nierenerkrankung wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin evtl. eine Dosisanpassung vornehmen, insbesondere dann, wenn Sie Motilium über einen längeren Zeitraum einnehmen.
Spezielle Darreichungsformen
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die die Magensäure vermindern. Motilium, Filmtabletten sollten nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln, welche die Magensäure vermindern, eingenommen werden. Nehmen Sie Motilium, Filmtabletten vor und das Arzneimittel gegen die Magensäure nach der Mahlzeit ein.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Anticholinergika (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien, Asthma, Inkontinenz, Magendarmkrämpfen, Muskelspasmen, Depression oder Schlafstörungen, beispielsweise Dextromethorphan oder Diphenhydramin) einnehmen, da diese Motilium beeinflussen könnten.
Lenken Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen, wenn Sie sich müde, schläfrig oder schwindlig fühlen, nachdem Sie Ihr Medikament eingenommen haben.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen oder bakteriellen Infektionen, Herzproblemen, Malaria, AIDS/HIV, Depressionen, psychischen Erkrankungen, Magen-Darm-Problemen, Krebserkrankungen, Schmerzen oder Abhängigkeit nehmen;
- Aprepitant nehmen, ein Arzneimittel zur Linderung von Übelkeit im Zusammenhang mit einer Chemotherapie.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird entscheiden, ob diese Arzneimittel zusammen mit Motilium eingenommen werden können oder ob Sie engmaschig auf das Auftreten von Herzproblemen überwacht werden müssen.
Motilium, Filmtabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin einnehmen, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden. Enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. sie sind nahezu «natriumfrei».
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen.
Darf Motilium während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?
Schwangerschaft
Es ist nicht bekannt, ob eine Anwendung von Motilium während der Schwangerschaft schädlich ist. Wenn Sie schwanger sind oder meinen, schwanger zu sein, fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, der bzw. die entscheiden wird, ob Sie Motilium einnehmen können.
Stillzeit
Geringe Mengen von Motilium wurden in der Muttermilch festgestellt. Die Anwendung bei stillenden Müttern wird daher nicht empfohlen.
Wie verwenden Sie Motilium?
Motilium wirkt am besten, wenn Sie das Arzneimittel 15-30 Minuten vor den Mahlzeiten zusammen mit etwas Flüssigkeit und falls nötig vor dem Schlafengehen einnehmen. Sie sollten Motilium nur so lange wie notwendig einnehmen.
Motilium sollte ununterbrochen nicht länger als eine Woche eingenommen werden.
Die folgenden Dosen sind Richtdosen und können von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin auf Ihre persönlichen Bedürfnisse angepasst werden.
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene, die 35 kg oder mehr wiegen
1 Filmtablette zu 10 mg 3× täglich.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Motilium haben?
Beenden Sie sofort die Behandlung mit Motilium und wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen eine der unten aufgeführten unerwünschten Nebenwirkungen eintritt.
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Behandelten)
- Schwindelgefühl,
- Krämpfe,
- unkontrollierte Bewegungen des Gesichts oder der Arme und Beine, starkes Zittern, extreme Muskelsteifheit oder Muskelspasmen,
- allergische Reaktion, die kurz nach der Verabreichung auftreten kann und sich in Form von Hautausschlag, Juckreiz, Kurzatmigkeit und/oder einem geschwollenen Gesicht äussert,
- starke Überempfindlichkeitsreaktionen, die kurz nach der Verabreichung auftreten und sich neben anderen Symptomen in Form von Nesselausschlag, Juckreiz, Erröten, Ohnmacht und Schwellungen der Hände, Füsse, des Gesichtes oder im Bereich des Kehlkopfes äussern können, die zu Schluck – und Atemproblemen führen können,
- Herzrhythmusstörungen.
In Einzelfällen wurde ein plötzlicher Tod aufgrund eines plötzlichen Verlusts der Herzfunktion beschrieben, insbesondere bei Personen, die vorher möglicherweise eine Herzkrankheit hatten.
Andere unerwünschte Nebenwirkungen, die mit Motilium festgestellt wurden, sind unten aufgeführt:
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Behandelten)
- Depression,
- Angstzustände,
- Verlust des Interesses an Sex oder verringertes Interesse an Sex,
- Kopfschmerzen,
- Schläfrigkeit,
- Ruhelosigkeit,
- Durchfall,
- Ausschlag,
- Juckreiz,
- Vergrösserung der Brust,
- Schmerzen oder Druckempfindlichkeit der Brust,
- Milchausfluss aus den Brüsten oder Probleme beim Brustgeben,
- unregelmässige oder unterbrochene Menstruation bei Frauen,
- allgemeines Schwächegefühl,
- trockener Mund.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1'000 Behandelten)
- Überempfindlichkeitsreaktion,
- Nesselausschlag,
- geschwollene Brüste,
- ungewöhnlicher Ausfluss aus den Brüsten.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten)
- erhöhter Prolaktinspiegel.
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Behandelten)
- Erregtheit,
- Nervosität,
- Unfähigkeit zu urinieren,
- vorübergehende Darmkrämpfe,
- abnormale Leberfunktionswerte.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweis
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Hinweise
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Motilium enthalten?
1 Filmtablette enthält:
Wirkstoffe
10 mg Domperidon.
Hilfsstoffe
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, vorgequollene Kartoffelstärke, Povidon K 90, Magnesiumstearat, hydriertes Baumwollsamenöl (aus gentechnisch veränderten Baumwollsamen hergestellt), Natriumdodecylsulfat, Hypromellose.
Zulassungsnummer
41903 (Swissmedic).
Wo erhalten Sie Motilium? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Motilium, Filmtabletten: Packung mit 100 Filmtabletten.
Zulassungsinhaberin
JNTL Consumer Health II (Switzerland) GmbH, Zug, ZG.
Diese Packungsbeilage wurde im März 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.