Sandoz Tabl 1 mg Blist 120 Stk
Dieses Medikament darf gemäss dem schweizerischen Heilmittelgesetz nur auf Rezept versandt werden
Glimepirid Sandoz Tabl 1 mg 120 Stk
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Patienteninformation
Swissmedic-genehmigte Patienteninformation
Glimepirid Sandoz®
Was ist Glimepirid Sandoz und wann wird es angewendet?
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Glimepirid Sandoz Tabletten enthalten den Wirkstoff Glimepirid, ein Sulfonylharnstoffderivat. Glimepirid senkt den Blutzuckerspiegel, indem es die Bauchspeicheldrüse stimuliert, mehr Insulin ins Blut abzugeben. Glimepirid Sandoz wird zur Behandlung des Typ 2-Diabetes (Erwachsenen-Diabetes) angewendet, wenn Diät, körperliche Aktivität und Gewichtsreduktion allein den Blutzucker nicht mehr zu kontrollieren vermögen.
Glimepirid Sandoz Tabletten dürfen nur auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin angewendet werden.
Was sollte dazu beachtet werden?
Eine häufige Kontrolle der Blut- und Urinzuckerspiegel, vor allem in der Anfangsphase der Behandlung, ist wichtig.
Für eine erfolgreiche Behandlung mit Glimepirid Sandoz ist eine Diabetes-Diät, die Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin oder Ihrer Beratungsstelle besprechen, eine Grundvoraussetzung. Dies ist besonders wichtig während der Anfangsphase der Behandlung mit Glimepirid Sandoz, wenn Sie zusammen mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin die für Sie optimale Dosierung suchen.
Diät ist die wichtigste Massnahme gegen Zuckerkrankheit. Trotz der Einnahme von blutzuckersenkenden Tabletten müssen Sie strikt auf Ihre Diät achten. Wenn Sie Übergewicht haben, kann es unerlässlich sein, dass Sie die Kalorienzufuhr senken und abnehmen.
Es ist sehr wichtig, dass Sie die Tabletten regelmässig einnehmen und die Diät einhalten, damit Ihr Blutzuckerspiegel nicht zu hoch ansteigt (Hyperglykämie) oder zu tief absinkt (Hypoglykämie), beides Zustände, die Ihre Reaktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen oder sogar zu ernsthaften Komplikationen führen können. Aus diesen Gründen dürfen Sie weder die verordnete Dosierung ändern, noch von den mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin besprochenen Einnahmeregeln abweichen, ohne dies vorher mit ihm bzw. ihr zu besprechen.
Wann darf Glimepirid Sandoz nicht eingenommen werden?
Glimepirid Sandoz darf nicht eingenommen werden
- von zuckerkranken Patienten oder Patientinnen, deren Bauchspeicheldrüse gar kein Insulin mehr bilden kann, was insbesondere bei Entwicklung der Zuckerkrankheit im Kindes- oder Jugendlichen-Alter zutrifft (sogenannter Typ 1-Diabetes),
- bei unstabilem Diabetes mit häufigen, schweren Stoffwechselentgleisungen (insbesondere bei Überzuckerungen, die begleitet sind von Azetongeruch in der Atemluft, Nachweis von Ketokörpern im Urin oder Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit),
- bei schweren Funktionsstörungen der Nieren, Leber, Nebennierenrinde, des Hypophysenvorderlappens und der Schilddrüse,
- bei Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff Glimepirid oder andere Bestandteile der Tabletten, andere Sulfonylharnstoffpräparate oder Sulfonamide.
Wann ist bei der Einnahme von Glimepirid Sandoz Vorsicht geboten?
Bitte beachten Sie die folgenden Anzeichen von unerwünschten Blutzuckerveränderungen:
Zu hoher Blutzucker: starkes Durstgefühl, Mundtrockenheit, häufiges Wasserlassen und trockene Haut. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, damit er bzw. sie mit Ihnen Ihre Diät besprechen oder die Tabletteneinnahme korrigieren kann.
Zu tiefer Blutzucker: Heisshunger, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Zittern, Unruhe, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verwirrtheit, Schwindel, Herzklopfen und andere. Dieser Zustand lässt sich häufig rasch durch Einnahme von Zucker (z.B. Würfelzucker [2–4 Stück], süsse Fruchtsäfte oder gezuckerten Tee) beheben. Beachten Sie, dass künstliche Süssstoffe in diesem Fall unwirksam sind. Wenn die Anzeichen nicht sofort verschwinden, so informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Wird die Behandlung unterlassen, kann es infolge extremer Blutzuckersenkungen zu Sprech- und Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Empfindungsstörungen und Bewusstlosigkeit kommen.
Bei Durchfall, unvorhergesehenem Auslassen einer Mahlzeit oder bei körperlicher Anstrengung ist der Blutzuckerspiegel normalerweise tiefer. Eine Einnahme von Glimepirid Sandoz kann dann den Blutzuckerspiegel zu tief absinken lassen, was Sie mit Einnahme von Zucker ausgleichen können. Wenn die Zeichen nicht sofort verschwinden, so informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
In aussergewöhnlichen Stress-Situationen (z.B. bei Verletzungen, fieberhaften Infektionen, Operationen) kann es zu einer Entgleisung des Blutzuckers kommen und eine temporäre Behandlung mit Insulin kann notwendig werden.
Bei der Anwendung von blutzuckersenkenden Arzneimitteln wie Glimepirid Sandoz kann als Folge eines zu tiefen oder zu hohen Blutzuckers Ihr Reaktionsvermögen vermindert sein. Dadurch kann die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein. Dies gilt besonders zu Beginn der Behandlung bzw. wenn zusätzlich Alkohol konsumiert wird.
Durch die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel kann die Wirkung von Glimepirid Sandoz verstärkt oder abgeschwächt werden. Dies gilt vor allem für bestimmte Schmerzmittel und Entzündungshemmer (z.B. Salicylate), gewisse Antibiotika (Rifampicin, Clarithromycin, Sulfonamide [z.B. Cotrimoxazol], Chinolone [z.B. Ciprofloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin], Tetracycline, Chloramphenicol), Pilzmittel (z.B. Miconazol, Fluconazol), Kortikosteroide (z.B. Cortison), Adrenalin, Diazoxid (blutdrucksteigernde und blutdrucksenkende Arzneimittel), bestimmte Hormone (Anabolika, männliche Sexualhormone, Danazol, Arzneimittel zur Empfängnisverhütung oder gegen Beschwerden in den Wechseljahren, Schilddrüsenhormone), harntreibende Arzneimittel, magensäurehemmende Arzneimittel (Cimetidin, Ranitidin), bestimmte Asthmamittel (z.B. Salbutamol, Terbutalin), bestimmte Arzneimittel gegen Herz- und Gefässerkrankungen (Disopyramid, Betablocker, ACE-Hemmer [z.B. Enalapril, Captopril, Lisinopril]), bestimmte Arzneimittel zur Senkung des erhöhten Cholesterinspiegels (Fibrate, Nicotinsäure), bestimmte blutgerinnungshemmende Arzneimittel, bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen und andere psychische Erkrankungen (z.B. Fluoxetin, Chlorpromazin), MAO-Hemmer zur Behandlung der Parkinsonkrankheit und von Depressionen, bestimmte Arzneimittel gegen Epilepsie (Phenytoin, Phenobarbital), Probenecid gegen Gicht, Abführmittel (bei missbräuchlicher Anwendung).
Gewisse blutdrucksenkende Arzneimittel (z.B. Betablocker, Clonidin, Reserpin) können die Wahrnehmung der Warnzeichen einer Unterzuckerung beeinträchtigen.
Glimepirid Sandoz kann die Wirkung von gewissen blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln verstärken oder abschwächen.
Alkohol kann die blutzuckersenkende Wirkung von Glimepirid Sandoz sowohl verstärken als auch abschwächen.
Fragen Sie immer nach möglichen Wechselwirkungen, wenn Ihnen ein Arzneimittel neu verschrieben wird oder Sie in einer Apotheke ein Arzneimittel kaufen.
Bei Patienten mit G6PD-Mangel (Anämie-Form) kann das Risiko einer hämolytischen Anämie nach der Einnahme von Glimepirid Sandoz erhöht sein. Der Arzt bzw. die Ärztin wird dann eine alternative Therapie in Erwägung ziehen.
Patienten mit Galactose- oder Lactoseunverträglichkeit oder Malabsorption von Glucose-Galactose dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Bitte nehmen Sie Glimepirid Sandoz erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Darf Glimepirid Sandoz während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Glimepirid Sandoz darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden, da eine schädigende Wirkung auf den Fötus oder den Säugling (v.a. Unterzuckerung infolge des Übertritts von Glimepirid in die Muttermilch) nicht ausgeschlossen werden kann. Diabetes in der Schwangerschaft und Stillzeit ist besser mit Insulin zu behandeln.
Bei Kinderwunsch ist frühzeitig ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt bzw. der Ärztin aufzunehmen. Wenn Sie während der Behandlung mit Glimepirid Sandoz schwanger werden sollten, müssen Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin verständigen. Er bzw. sie wird Sie zur weiteren Behandlung Ihrer Zuckerkrankheit beraten.
Wie verwenden Sie Glimepirid Sandoz?
Nehmen Sie die Glimepirid Sandoz-Tabletten jeweils morgens unmittelbar vor dem Frühstück unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein. Falls Sie nicht frühstücken, nehmen Sie die Tabletten erst vor der nächsten Hauptmahlzeit ein. Wenn Sie Glimepirid Sandoz eingenommen haben, dürfen Sie die anschliessende Mahlzeit nicht auslassen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie entsprechend beraten.
Zu Beginn der Behandlung wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen eine kleinere Dosis verordnen. Diese wird, wenn nötig, in ein- bis zweiwöchigen Abständen erhöht, bis Ihr Blutzuckerspiegel optimal eingestellt ist.
Im Laufe der Behandlung kann die notwendige Glimepirid Sandoz-Dosierung abnehmen. Deshalb müssen von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin regelmässige Stoffwechselkontrollen durchgeführt werden.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Die Einhaltung der von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin vorgeschriebenen Einnahme von Glimepirid Sandoz ist wichtig. Einnahmefehler dürfen Sie nicht mit nachträglichen oder zusätzlichen Einnahmen korrigieren. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Glimepirid Sandoz falsch eingenommen haben.
Welche Nebenwirkungen kann Glimepirid Sandoz haben?
Vor allem am Anfang der Behandlung können vorübergehende Sehstörungen durch die Änderungen des Blutzuckerspiegels auftreten.
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Glimepirid Sandoz auftreten:
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Häufig ist das Vorkommen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie). Die hierbei möglicherweise auftretenden Symptome sind im Abschnitt «Wann ist bei der Einnahme von Glimepirid Sandoz Vorsicht geboten?» beschrieben.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Gelegentlich können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magendruck, Völlegefühl oder eine Geschmacksbeeinträchtigung auftreten. Auch eine Gewichtszunahme ist möglich. Glimepirid kann auch zu beschleunigtem Haarausfall führen. Gelegentlich treten auch Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie Hautausschläge, Juckreiz oder Überempfindlichkeit gegenüber UV-Licht auf.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
Veränderungen des Blutbildes (z.B. Verminderung der Zahl der Blutplättchen, eventuell verbunden mit einem Hautausschlag; und Verringerung der weissen und der roten Blutkörperchen) sind selten, können jedoch schwerwiegend sein.
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)
Sehr selten sind Fälle von Veränderungen der Leberfunktion (z.B. Gelbsucht, Leberentzündung, Gallenstauung) berichtet worden, die sehr schwerwiegend und gefährlich sein können.
Einzelfälle
In Einzelfällen können sich aus leichteren Überempfindlichkeitsreaktionen auch schwerwiegende Symptome entwickeln, wie Atemnot und schockartige Reaktionen.
In Einzelfällen ist eine Entzündung der Blutgefässe berichtet worden.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweis
In der Originalverpackung, nicht über 30°C und ausser Reichweite von Kindern lagern.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Glimepirid Sandoz enthalten?
Wirkstoffe
Glimepirid-Sandoz enthalten als Wirkstoff Glimepirid (1 mg, 2 mg, 3 mg oder 4 mg).
Hilfsstoffe
Glimepirid-Sandoz 1: Lactose-Monohydrat, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Povidon K30, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, rotes Eisenoxid (E172).
Glimepirid-Sandoz 2: Lactose-Monohydrat, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Povidon K30, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, gelbes Eisenoxid (E172), Indigocarmin (E132).
Glimepirid-Sandoz 3: Lactose-Monohydrat, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Povidon K30, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, gelbes Eisenoxid gelb (E172).
Glimepirid-Sandoz 4: Lactose-Monohydrat, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Povidon K30, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Indigocarmin (E132).
Zulassungsnummer
57540 (Swissmedic)
Wo erhalten Sie Glimepirid Sandoz? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Glimepirid Sandoz Tabletten zu 1 mg, 2 mg, 3 mg und 4 mg gibt es in Packungen zu 30 und 120 Tabletten (mit Bruchrille, teilbar).
Zulassungsinhaberin
Sandoz Pharmaceuticals AG, Risch; Domizil: Rotkreuz
Diese Packungsbeilage wurde im Januar 2021 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.