Haldol Tropfen 2 mg/ml Plast Fl 30 ml

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Haldol Tropfen 2 mg/ml Plast Fl 30 ml

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Dieses Produkt ist auf der Spezialitätenliste (SL) gelistet und wird - vorbehältlich Selbstbehalt und Franchise - von der Krankenkasse vergütet, sofern eine ärztliche Verschreibung vorliegt.

Patienteninformation

Swissmedic-genehmigte Patienteninformation

Haldol®

Essential Pharma Switzerland GmbH

Was ist Haldol und wann wird es angewendet?

Haldol enthält den Wirkstoff Haloperidol, der zur Arzneimittelgruppe der Antipsychotika gehört.

Haldol wird bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern zur Behandlung von Erkrankungen angewendet, die die Art des Denkens, Fühlens oder Verhaltens beeinflussen. Dazu gehören psychische Probleme (wie z.B. Schizophrenie und bipolare Störung) und Verhaltensstörungen.

Diese Erkrankungen können bei Ihnen Folgendes bewirken:

  • Sie fühlen sich verwirrt (Delirium)
  • Sie sehen, hören, fühlen oder riechen Dinge, die nicht da sind (Halluzinationen)
  • Sie glauben Dinge, die nicht wahr sind (Wahnvorstellungen)
  • Sie fühlen sich ungewöhnlich misstrauisch (Paranoia)
  • Sie fühlen sich sehr aufgeregt, unruhig, enthusiastisch, impulsiv oder hyperaktiv
  • Sie verhalten sich sehr aggressiv, feindselig oder gewalttätig

Bei Kindern und Jugendlichen wird Haldol zur Behandlung der Schizophrenie bei Patienten von 13 bis 17 Jahren und zur Behandlung von Verhaltensstörungen bei Patienten von 6 bis 17 Jahren angewendet.

Haldol wird ausserdem angewendet:

  • bei Jugendlichen und Kindern von 10 bis 17 Jahren und bei Erwachsenen unter 65 Jahren zur Behandlung von unkontrollierbaren Bewegungen oder Lautäusserungen (Tics), z.B. bei schwerem Tourette-Syndrom.
  • bei Erwachsenen zur Unterstützung der Bewegungskontrolle bei der Huntington-Krankheit.

Haldol wird manchmal angewendet, wenn andere Arzneimittel oder Behandlungen nicht gewirkt oder unerträgliche Nebenwirkungen verursacht haben.

Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.

Wann darf Haldol nicht eingenommen werden?

Haldol darf nicht eingenommen werden, wenn:

  • Sie allergisch gegen Haloperidol (Wirkstoff) oder einen der in Haldol enthaltenen Hilfsstoffe sind.
  • Sie Ihre Umgebung nicht richtig wahrnehmen oder Ihre Reaktionen ungewöhnlich langsam werden.
  • Sie an der Parkinson-Krankheit leiden.
  • Sie an der sogenannten «Lewy-Körper-Demenz» leiden.
  • Sie an progressiver supranukleärer Blickparese (PSP) leiden.
  • Sie an einer Herzerkrankung mit der Bezeichnung «verlängertes QT‑Intervall» oder einer anderen Herzrhythmusstörung leiden, die im EKG (Elektrokardiogramm) sichtbar ist.
  • Sie eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) haben oder kürzlich einen Herzanfall hatten.
  • Sie einen niedrigen Kaliumspiegel in Ihrem Blut haben und dies nicht behandelt wurde.
  • Sie Arzneimittel einnehmen, die unter «Anwendung von Haldol zusammen mit anderen Arzneimitteln - Nehmen Sie Haldol nicht ein, wenn Sie bestimmte Arzneimittel bei folgenden Erkrankungen einnehmen» aufgeführt sind.

Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, bevor Sie Haldol einnehmen.

Wann ist bei der Einnahme von Haldol Vorsicht geboten?

Schwerwiegende Nebenwirkungen

Haldol kann Herzprobleme, unkontrollierte Bewegungen des Körpers oder der Gliedmassen und eine schwerwiegende Nebenwirkung hervorrufen, die als «malignes neuroleptisches Syndrom» bezeichnet wird. Schwere allergische Reaktionen und Blutgerinnsel können ebenfalls auftreten. Während der Behandlung mit Haldol müssen Sie auf das Auftreten von schwerwiegenden Nebenwirkungen achten, da Sie in einem solchen Fall möglicherweise dringend eine medizinische Behandlung benötigen. Für Nebenwirkungen von Haldol siehe Kapitel «Welche Nebenwirkungen kann Haldol haben?».

Ältere Patienten und Demenzpatienten

Bei älteren Demenzpatienten, die Antipsychotika erhielten, wurde über einen geringfügigen Anstieg der Todesfälle und Schlaganfälle berichtet. Wenn Sie schon älter sind und besonders, wenn Sie an Demenz leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, bevor Sie Haldol einnehmen.

Sprechen Sie mit ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, wenn Folgendes auf Sie zutrifft, da Sie möglicherweise engmaschiger überwacht werden müssen und Ihre Haldol-Dosis angepasst werden muss:

  • wenn Sie an einer Herzerkrankung leiden, Herzprobleme haben oder wenn jemand in Ihrer engsten Familie plötzlich aufgrund von Herzproblemen verstorben ist
  • wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben oder nach dem Aufsetzen oder Aufstehen ein Schwindelgefühl verspüren
  • wenn der Kalium- oder Magnesiumspiegel (oder andere «Elektrolyte») in Ihrem Blut erniedrigt ist. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird entscheiden, wie dies zu behandeln ist
  • wenn Sie in der Vergangenheit eine Hirnblutung hatten oder Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie ein höheres Schlaganfallrisiko haben als andere Menschen
  • wenn Sie Epilepsie haben oder in der Vergangenheit Anfälle (Konvulsionen) aufgetreten sind
  • wenn Sie Probleme mit den Nieren, der Leber oder der Schilddrüse haben
  • wenn die Konzentration des Hormons Prolaktin in Ihrem Blut erhöht ist oder Sie eine Tumorerkrankung haben, die durch hohe Prolaktinspiegel verursacht wird (z.B. Brustkrebs)
  • wenn bei Ihnen oder jemandem aus Ihrer Familie in der Vergangenheit Blutgerinnsel aufgetreten sind
  • wenn Sie Depressionen haben oder wenn Sie eine bipolare Störung haben und am Beginn einer depressiven Phase stehen

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob einer der oben aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, bevor Sie Haldol einnehmen.

Kontrolluntersuchungen

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird möglicherweise ein Elektrokardiogramm (EKG) durchführen, um die elektrische Aktivität Ihres Herzens zu messen.

Blutuntersuchungen

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird vielleicht vor oder während der Behandlung mit Haldol die Kalium- oder Magnesiumspiegel (oder andere «Elektrolyte») in Ihrem Blut kontrollieren.

Kinder unter 6 Jahren

Bei Kindern unter 6 Jahren darf Haldol nicht angewendet werden, da es in dieser Altersgruppe nicht ausreichend untersucht worden ist.

Anwendung anderer Antipsychotika

Einnahme von Haldol zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder Apotheker bzw. Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.

Nehmen Sie Haldol nicht ein, wenn Sie bestimmte Arzneimittel bei folgenden Erkrankungen einnehmen:

  • Herzrhythmusstörungen (z.B. Amiodaron, Dofetilid*, Disopyramid*, Dronedaron, Ibutilid, Chinidin* und Sotalol)
  • Depression (z.B. Citalopram und Escitalopram)
  • Psychosen (z.B. Fluphenazin, Levomepromazin, Perphenazin, Pimozid*, Prochlorperazin, Promazin, Sertindol, Thiorizadin, Trifluoperazin, Triflupromazin und Ziprasidon*)
  • Bakterielle Infektionen (z.B. Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Levofloxacin, Moxifloxacin und Telithromycin*)
  • Pilzinfektionen (z.B. Pentamidin)
  • Malaria (z.B. Halofantrin*)
  • Übelkeit und Erbrechen (z.B. Dolasetron*)
  • Tumorerkrankungen (z.B. Toremifen* und Vandetanib).

Informieren Sie Ihren Arzt Ihre Ärztin auch dann, wenn Sie Bepridil* (gegen Schmerzen in der Brust oder hohen Blutdruck) oder Methadon (als Schmerzmittel oder zur Behandlung einer Drogenabhängigkeit) einnehmen.

* in der Schweiz nicht zugelassen.

Diese Arzneimittel können das Risiko für Herzprobleme erhöhen, also sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie mit einem dieser Arzneimittel behandelt werden, und nehmen Sie Haldol nicht ein («Wann darf Haldol nicht eingenommen werden?»).

Einnahme von Lithium und Haldol

Wenn Sie gleichzeitig Lithium und Haldol einnehmen, ist eventuell eine spezielle Überwachung erforderlich. Benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin und nehmen Sie beide Arzneimittel nicht mehr ein, wenn bei Ihnen folgende Symptome auftreten:

  • unerklärliches Fieber oder unkontrollierte Bewegungen
  • Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen und Schläfrigkeit

Dies sind Anzeichen einer ernsten Erkrankung.

Einige Arzneimittel können die Wirkung von Haldol beeinträchtigen oder das Risiko für Herzprobleme erhöhen

Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:

  • Alprazolam oder Buspiron* (gegen Angstzustände)
  • Duloxetin, Fluoxetin, Fluvoxamin, Nefazodon*, Paroxetin, Sertralin, Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder Venlafaxin* (zur Behandlung von Depressionen)
  • Bupropion (zur Behandlung von Depressionen oder als Unterstützung, wenn Sie sich das Rauchen abgewöhnen möchten)
  • Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin (zur Behandlung der Epilepsie)
  • Rifampicin (gegen bakterielle Infektionen)
  • Itraconazol, Posaconalzol oder Voriconazol (gegen Pilzinfektionen)
  • Ketoconazol Tabletten (zur Behandlung des Cushing-Syndroms)
  • Indinavir, Ritonavir oder Saquinavir (zur Behandlung von HIV-Infektionen) oder andere antivirale Arzneimittel
  • Chlorpromazin* oder Promethazin* (gegen Übelkeit und Erbrechen)
  • Verapamil (zur Behandlung von Blutdruck- oder Herzproblemen)
  • Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie andere Arzneimittel gegen hohen Blutdruck einnehmen, z.B. Wassertabletten (Diuretika)

* Arzneimittel in der Schweiz nicht zugelassen.

Wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen, muss Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihre Haldol-Dosis möglicherweise verändern.

Haldol kann die Wirkung folgender Arzneimitteltypen beeinträchtigen

Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung folgender Zustände einnehmen:

  • zur Beruhigung oder als Schlafmittel (Beruhigungsmittel, «Tranquilizer»)
  • Schmerzen (starke Schmerzmittel)
  • Depression (trizyklische Antidepressiva)
  • zur Blutdrucksenkung (z.B. Guanethidin und Methyldopa)
  • schwere allergische Reaktionen (Adrenalin)
  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder Schlafkrankheit (Narkolepsie) (Stimulanzien)
  • Parkinson-Krankheit (z.B. Levodopa)
  • zur Blutverdünnung (Phenindion).

Wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie Haldol einnehmen.

Einnahme von Haldol zusammen mit Alkohol

Wenn Sie während der Behandlung mit Haldol Alkohol trinken, können Sie sich schläfrig fühlen und langsamer reagieren. Daher sollten Sie darauf achten, nicht zu viel Alkohol zu trinken. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über den Konsum von Alkohol während der Haldol-Behandlung.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Haldol kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen beeinträchtigen, Nebenwirkungen, z.B. Schläfrigkeit können Ihre Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, insbesondere, wenn Sie gerade mit der Behandlung begonnen oder eine hohe Dosis erhalten haben. Sie dürfen nur dann ein Fahrzeug führen oder Werkzeuge und Maschinen bedienen, wenn Sie dies vorher mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprochen haben.

Haldol 1 mg Tabletten enthalten Laktose und Saccharose

Bitte nehmen Sie Haldol 1 mg Tabletten daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Haldol Tropfen enthält Methyl(4-hydroxybenzoat), welches allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen kann.

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Haldol während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Wenn Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels  Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen vielleicht empfehlen, Haldol während der Schwangerschaft abzusetzen. Folgende Probleme können bei Neugeborenen auftreten, deren Mütter in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft (dem letzten Trimester) mit Haldol behandelt worden sind:

  • Muskelzittern, steife oder schwache Muskeln
  • Schläfrigkeit oder Ruhelosigkeit
  • Atemprobleme und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme

Es ist nicht genau bekannt, wie häufig diese Probleme auftreten. Wenn Sie Haldol in der Schwangerschaft eingenommen haben und Ihr Baby eine dieser Nebenwirkungen zeigt, verständigen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie stillen oder beabsichtigen, zu stillen. Es können kleine Mengen des Arzneimittels in die Muttermilch übergehen und vom Baby aufgenommen werden. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird die Risiken und Vorteile des Stillens während der Haldol-Behandlung mit Ihnen besprechen.

Haldol kann die Konzentration des Hormons Prolaktin erhöhen und damit die männliche und weibliche Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin, wenn Sie dazu Fragen haben.

Wie verwenden Sie Haldol?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Haldol steht in Form von Tabletten und Tropfen zur Verfügung. Sie können Haldol während oder zwischen den Mahlzeiten einnehmen. Die Tablette soll mit etwas Wasser geschluckt werden.

Geben Sie die Tropfen in wenig Wasser und trinken Sie die Lösung sofort.

Die Bruchrillen auf den Tabletten sollen das Brechen der Tabletten und damit das Schlucken erleichtern; sie dienen nicht dazu, die Tablette in exakt gleiche Dosen zu teilen.

Der Arzt oder die Ärztin wird die Dosis so lange ändern, bis die für Sie beste Menge gefunden ist. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen genau mitteilen, wie viele Tabletten oder welche Anzahl resp. wie viele Milliliter (ml) Tropfen Sie brauchen. Im Allgemeinen wird die Behandlung mit einer tiefen Dosis begonnen und bis zur erwarteten Wirkung erhöht. Es ist wichtig, dass Sie sich genau an die verordnete Dosierung halten. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen auch sagen, wie lange Sie das Arzneimittel einnehmen sollen.

Wichtig:

Es kann einige Zeit dauern, bevor die volle Wirkung von Haldol eintritt. Beenden Sie die Therapie nur, wenn es Ihnen der Arzt oder die Ärztin erlaubt. Wenn Sie zu früh, ohne die Einwilligung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin, die Therapie abbrechen, kann Ihr Problem wieder auftreten. Sollte Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie anweisen, die Therapie abzubrechen, so müssen Sie sich genau an seine resp. ihre Anweisungen halten, sonst können zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen, auftreten.

Wenn Sie eine grössere Menge von Haldol eingenommen haben, als Sie sollten

Wenn Sie eine grössere Menge von Haldol eingenommen haben, als Ihnen verordnet wurde, sprechen Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin oder suchen Sie unverzüglich die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses auf.

Wenn Sie die Einnahme von Haldol vergessen haben

  • Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, nehmen Sie die nächste Dosis zum gewohnten Zeitpunkt ein. Nehmen Sie Ihr Arzneimittel danach weiter so ein, wie es vom Arzt oder von der Ärztin verordnet wurde.
  • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein.

Wenn Sie die Einnahme von Haldol abbrechen

Nehmen Sie das Arzneimittel solange ein, wie es Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin verordnet hat. Es kann etwas dauern, bis Sie die volle Wirkung des Arzneimittels spüren.

Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin nicht anders entscheidet, wird Haldol schrittweise abgesetzt. Der plötzliche Abbruch der Behandlung kann Nebenwirkungen verursachen, z.B.:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schlafstörungen

Befolgen Sie immer genau die Anweisungen Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Anleitung zum Öffnen der Plastikflasche:

Hinweise zur Öffnung der 30-ml-Plastikflasche (30 ml Tropfen zu 2 mg/ml) (Abbildung am Schluss dieses Prospektes).

Die Plastikflasche von Haldol 2 mg/ml Tropfen 1× 30 ml ist mit einer kindersicheren Verschlusskappe versehen und muss wie folgt geöffnet werden:

  • Schrauben Sie den Verschluss der Flasche ab, indem Sie ihn nach unten drücken (1) und gleichzeitig gegen den Uhrzeigersinn drehen (2).
  • Drehen Sie die Flasche um und halten Sie die Flasche über einen Löffel.
  • Drücken Sie beide Seiten der Flasche vorsichtig und zählen Sie die Anzahl Tropfen, die Sie einnehmen müssen.
  • Trinken Sie die Lösung sofort.
  • Verschliessen Sie die Flasche wieder.

Welche Nebenwirkungen kann Haldol haben?

Unter der Behandlung mit Haldol können folgende Nebenwirkungen auftreten:

Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern)

  • Erregungszustände.
  • Ein- und Durchschlafprobleme.
  • Koordinationsstörungen oder unwillkürliche Muskelbewegungen (auch bekannt als «extrapyramidale Symptome»). Diese können umfassen: langsame, steife oder ruckartige Bewegungen von Gliedmassen, Hals, Gesicht, Augen oder Mund und Zunge. Dadurch kann eine ungewöhnliche und unwillkürliche Körperhaltung oder Mimik entstehen.
  • Abnorm überschiessende Bewegungen des Körpers oder der Gliedmassen.
  • Kopfschmerzen.

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)

  • Traurige oder gedrückte Stimmung.
  • Psychotische Störungen (wie Wahnvorstellungen, ungewöhnliches Misstrauen, Halluzinationen).
  • Nach längerer Behandlung Zuckungen von Zunge, Gesicht, Mund oder Kiefer und eventuell mit langsamen, wurmartigen Bewegungen von Zunge und Mund und möglicherweise auch mit einer eingeschränkten Fähigkeit, den Mund voll zu öffnen, wobei alle diese Symptome selbst bei Absetzen der Behandlung möglicherweise nicht abklingen.
  • Koordinationsstörungen und unwillkürliche Muskelbewegungen wie: spastische Bewegung der Augäpfel in eine starre Position, meist nach oben; Verlangsamung des Bewegungsablaufs; ruckartige Bewegungen, Zittern, Muskelsteifigkeit, mit Zuckungen und stereotypen Bewegungen oder abnormen Körperhaltungen einhergehende Muskelkontraktionen, ausdrucksloses Gesicht; abnorme Gangart, Unfähigkeit still zu sitzen.
  • Hoher Blutdruck.
  • Schwindel.
  • Übermässige Schläfrigkeit.
  • Benommenheit.
  • Sehstörungen.
  • Abnorm niedriger Blutdruck (sogenannte Hypotonie); abnorm niedriger Blutdruck beim Aufstehen oder Lagewechsel.
  • Verstopfung, Mundtrockenheit, vermehrte Speichelbildung, Übelkeit, Erbrechen.
  • Hautausschlag.
  • Unfähigkeit Wasser zu lassen.
  • Impotenz oder Erektionsstörungen.
  • Unbeabsichtigte Gewichtszunahme oder –abnahme.

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

  • Allergische Reaktionen, zum Beispiel Nesselausschlag oder Gesichtsschwellung.
  • Verwirrtheit.
  • Verminderte(r) Geschlechtstrieb bzw. Libido.
  • Appetitlosigkeit.
  • Sodbrennen.
  • Unruhe.
  • Krämpfe.
  • Symptome wie bei Morbus Parkinson.
  • Bewegungsarmut.
  • Ruckartiges Nachgeben einer passiv bewegten Gliedmasse (Zahnradphänomen).
  • Sedierung.
  • Unfreiwillige Muskelkontraktionen.
  • Verschwommensehen.
  • Abnorm beschleunigter Herzschlag.
  • Schwierigkeiten beim Atmen (Kurzatmigkeit).
  • Leberentzündung (sogenannte Hepatitis); zu viel Gallenflüssigkeit im Blut mit einhergehender Gelbfärbung von Haut, Zahnfleisch und Augen (sogenannte Gelbsucht).
  • Übermässige Lichtempfindlichkeit der Haut.
  • Juckreiz auf der Haut.
  • Starkes Schwitzen.
  • Menstruationsstörungen wie Regelschmerzen und/oder Ausbleiben der Regelblutung.
  • Austreten von Flüssigkeit aus den Brustwarzen, Brustempfindlichkeit oder -schmerzen.
  • Gangstörungen.
  • Abnormer Anstieg der Körpertemperatur.
  • Schwellung der Gliedmassen aufgrund übermässiger Wassereinlagerung.

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)

  • Milchbildung in der Brust.
  • Malignes neuroleptisches Syndrom (ein medizinischer Notfall, der mit einer Versteifung des Körpers und hohem Fieber einhergeht). In diesem Fall müssen Sie sich sofort an Ihren Arzt resp. Ärztin wenden.
  • Seitwärtsbewegungen der Augen in Verbindung mit dem Gefühl, dass sich der Raum dreht.
  • Mit pfeifenden Atemgeräuschen einhergehende Verengung der Luftröhre.
  • Übermässig starke Menstruationsblutung.
  • Störung der Sexualfunktion.

Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)

  • Die für die Infektionsabwehr und Blutgerinnung zuständigen Blutkörperchen (weisse Blutkörperchen bzw. Blutplättchen) können zahlenmässig stark absinken.
  • Stark ausgeprägte allergische Reaktion, die einhergehen kann mit:
    • Schwellungen im Gesicht, an den Lippen, im Mund, an der Zunge und im Hals,
    • Schluck- und Atemschwierigkeiten,
    • Juckende Ausschlägen (Urtikaria).
  • Störung der Wasserausscheidung über den Urin. In der Folge kann es zu Flüssigkeitseinlagerungen kommen.
  • Abnorm niedriger Blutzuckerspiegel.
  • Zusätzliche Herzschläge; schnelle, noch koordinierte Kontraktionen des Herzens; schnelle, nicht mehr koordinierte Kontraktionen des Herzmuskels, die ohne Behandlung schnell zum Tode führen können.
  • Schwellung der Stimmbänder und des Kehlkopfes aufgrund von Flüssigkeitseinlagerungen, Krämpfe der Stimmbänder und des Kehlkopfes.
  • Versagen der Leberfunktion.
  • Durch eine Entzündung der Blutgefässe hervorgerufene kleine purpurrote Flecken auf der Haut oder anderen Geweben, manchmal zusammen mit schmerzempfindlichen Knötchen; ein mit Abschuppung der oberen Hautschicht verbundener Hautausschlag.
  • Zerfall von Muskelgewebe (wird als Rhabdomyolyse bezeichnet).
  • Vergrösserung der Brust, auch bei Männern.
  • Abnorm verlängerte Erektion, die nicht auf sexueller Erregung beruht.
  • Gesichtsschwellung aufgrund starker Flüssigkeitseinlagerung.
  • Abnorm niedrige Körpertemperatur.
  • Bei Anwendung von Haldol während des letzten Drittels der Schwangerschaft können bei Neugeborenen Muskelzittern, steife oder schwache Muskeln, Schläfrigkeit, Erregung, Schwierigkeiten beim Atmen oder Probleme beim Füttern auftreten.

Weitere wichtige Informationen

Bei älteren Patienten mit Demenz, die wegen Verhaltensauffälligkeiten eine Behandlung mit Haldol benötigen, kann das Sterberisiko gegenüber Unbehandelten erhöht sein.

Wenn hohes Fieber, Muskelsteifheit, schnelle Atmung, abnormales Schwitzen oder verminderte Wachsamkeit (Bewusstseinsverminderung) auftreten, sollten Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin benachrichtigen. Es könnte sein, dass Ihr Körper nicht richtig auf das Arzneimittel reagiert.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittelt darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker  bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Haldol enthalten?

Wirkstoffe

1 Tablette Haldol zu 1 mg (weiss, rund, bikonvex, mit Kreuzbruchrille, mit einseitigem Aufdruck «EP») enthält als Wirkstoff 1 mg Haloperidol.

1 Tablette Haldol zu 10 mg (gelb, rund, bikonvex, mit Bruchrille, mit Aufdruck «EP» auf einer Seite und «H/10» auf der anderen Seite) enthält als Wirkstoff 10 mg Haloperidol.

1 ml Haldol Tropfen 2 mg/ml (klar, farblos) enthalten als Wirkstoff 2 mg Haloperidol.

Hilfsstoffe

1 Tablette Haldol zu 1 mg enthält Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Saccharose, Talkum, hydriertes Baumwollsamenöl (aus gentechnisch veränderten Baumwollsamen hergestellt).

1 Tablette Haldol zu 10 mg enthält Maisstärke, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Calciumstearat, Chinolingelb (E104).

1 ml Haldol Tropfen 2 mg/ml enthalten Milchsäure, Methyl(4-hydroxybenzoat) (E 218), gereinigtes Wasser. 1 ml = 20 Tropfen.

Zulassungsnummer

26892, 27304 (Swissmedic).

Wo erhalten Sie Haldol? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.

Haldol 1 mg Tabletten: Packungen à 50 Tabletten.

Haldol 10 mg Tabletten: Packungen à 20 Tabletten.

Haldol 2 mg/ml Tropfen: Packungen à 30 ml (Plastikflasche).

Die Tropfen der 30 ml Packung Haldol 2 mg/ml sind in einer Plastikflasche mit einem Tropfenzähler verpackt.

Zulassungsinhaberin

Essential Pharma Switzerland, Zug

Diese Packungsbeilage wurde im März 2024 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Abbildungen

30 ml Plastikflasche mit Tropfenzähler: