Stribild Filmtabl 150/150/200/245 mg Ds 30 Stk

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Stribild Filmtabl 150/150/200/245 mg Ds 30 Stk

ImportantInformation

Dieses Produkt ist auf der Spezialitätenliste (SL) gelistet und wird - vorbehältlich Selbstbehalt und Franchise - von der Krankenkasse vergütet, sofern eine ärztliche Verschreibung vorliegt.

Patienteninformation

Swissmedic-genehmigte Patienteninformation

Stribild®, Filmtabletten

Gilead Sciences Switzerland Sàrl

Was ist Stribild und wann wird es angewendet?

Stribild enthält die vier Wirkstoffe Elvitegravir, Cobicistat, Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat. Elvitegravir, Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat sind antiretrovirale Arzneimittel, die zur Behandlung einer HIV‑Infektion eingesetzt werden. Cobicistat ist ein Booster («pharmakokinetischer Verstärker»), d.h. er verstärkt die Wirkung von Elvitegravir.

Stribild verringert die HIV‑Menge in Ihrem Körper. Dadurch wird Ihr Immunsystem gestärkt und das Risiko für die Entwicklung von Erkrankungen gesenkt, die durch die HIV‑Infektion verursacht werden.

Stribild dient zur Behandlung einer Infektion mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) in Form einer einzelnen Tablette bei Erwachsenen ab 18 Jahren.

Stribild erhalten Sie nur auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin.

Was sollte dazu beachtet werden?

Stribild darf nicht für die Behandlung anderer Erkrankungen und auch nicht anderer Personen verwendet werden.

Um Ihre HIV-Infektion unter Kontrolle zu halten und eine Krankheitsverschlechterung zu verhindern,

sollten Sie sich in Bezug auf die Behandlungsdauer mit Stribild an die Empfehlung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin halten. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird die Wirksamkeit (einschliesslich der Viruslast) der Behandlung regelmässig kontrollieren und das Risiko einer HIV-Übertragung mit Ihnen besprechen.

Dieses Arzneimittel ist kein Heilmittel gegen eine HIV‑Infektion. Sie können während der Einnahme von Stribild weiterhin Infektionen oder andere HIV‑assoziierte Erkrankungen bekommen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie diesbezüglich überwachen.

Wann darf Stribild nicht eingenommen werden?

Stribild darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch (überempfindlich) sind gegen Elvitegravir, Cobicistat, Emtricitabin, Tenofovir, Tenofovirdisoproxil oder einen der Hilfsstoffe dieses Arzneimittels.
  • wenn Sie gegenwärtig eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
    • Alfuzosin (zur Behandlung einer vergrösserten Prostata)
    • Amiodaron, Chinidin (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
    • Bosentan (zur Behandlung der pulmonal-arteriellen Hypertonie, einer Lungenerkrankung, die das Atmen erschwert)
    • Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Topiramat (zur Behandlung der Epilepsie und zur Vorbeugung von Krampfanfällen)
    • Cisaprid (zur Behandlung bestimmter Magenprobleme)
    • Dabigatran (zur Blutverdünnung)
    • Dexamethason (zur Behandlung von Entzündungen und zur Unterdrückung des Immunsystems)
    • Dihydroergotamin, Ergotamin, Ergometrin (zur Behandlung der Migräne)
    • Mittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten (ein pflanzliches Heilmittel gegen Depressionen und Angstzustände)
    • Lovastatin, Simvastatin (zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut)
    • Midazolam (nur bei Einnahme), Triazolam, Clorazepat, Diazepam, Flurazepam (zur Behandlung von Schlafstörungen und/oder Angstzuständen)
    • Pimozid (zur Behandlung abnormalen Denkverhaltens oder Gefühlen)
    • Rifampicin, Rifabutin (zur Vorbeugung und Behandlung der Tuberkulose und anderer Infektionen)
    • Sildenafil (zur Behandlung der pulmonal-arteriellen Hypertonie, einer Lungenerkrankung, die das Atmen erschwert)
    • Vardenafil (zur Behandlung von Impotenz)

Wann ist bei der Einnahme von Stribild Vorsicht geboten?

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin,

  • wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden oder gelitten haben, oder wenn auffällige Ergebnisse von Blut‑ oder Urinuntersuchungen auf Probleme mit Ihren Nieren hinweisen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird sorgfältig abwägen, ob Sie mit Stribild behandelt werden sollen.
    Stribild kann Auswirkungen auf Ihre Nieren haben. Vor Beginn der Behandlung mit Stribild wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin möglicherweise Blutuntersuchungen anordnen, um Ihre Nierenfunktion zu kontrollieren. Möglicherweise ordnet Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin auch während Ihrer Behandlung Blutuntersuchungen zur Überwachung Ihrer Nieren an.
    Stribild sollte nicht mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, die Ihre Nieren schädigen können (siehe «Einnahme von Stribild mit anderen Arzneimitteln»). Falls dies jedoch unvermeidbar ist, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin häufiger Ihre Nierenfunktion kontrollieren.
  • wenn Sie an einer Lebererkrankung, einschliesslich einer Hepatitis (Leberentzündung), leiden oder gelitten haben. Patienten mit einer Lebererkrankung wie einer chronischen Hepatitis B oder C, die antiretrovirale Arzneimittel erhalten, weisen ein erhöhtes Risiko schwerwiegender, möglicherweise tödlicher Leberkomplikationen auf. Wenn Sie eine Hepatitis‑B‑Infektion haben, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die für Sie am besten geeignete Behandlung verschreiben. Nach dem Absetzen von Stribild könnten sich Ihre Symptome verschlechtern. Es ist wichtig, dass Sie die Einnahme von Stribild nicht beenden, ohne mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zu sprechen (siehe «Wie verwenden Sie Stribild?»).

Die Anwendung und Sicherheit von Stribild bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher nicht geprüft worden.

Bei älteren Patienten über 65 Jahren sollte Stribild mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.

Einnahme von Stribild mit anderen Arzneimitteln

Nehmen Sie Stribild nicht ein,

  • wenn Sie bereits andere Arzneimittel einnehmen, die Elvitegravir, Cobicistat, Emtricitabin, Tenofovirdisoproxil, Tenofoviralafenamid, Lamivudin, Ritonavir oder Adefovirdipivoxil enthalten.

Stribild kann mit anderen Arzneimitteln in Wechselwirkung treten. Dadurch kann die Wirkstoffmenge von Stribild oder anderen Arzneimitteln in Ihrem Blut beeinflusst werden. Das kann zur Folge haben, dass die Wirksamkeit der Arzneimittel nachlässt oder Nebenwirkungen verstärkt werden. In einigen Fällen muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin dann Ihre Arzneimitteldosis entsprechend verändern oder Ihre Blutwerte kontrollieren.

Informieren Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:

  • Arzneimittel, die Ihre Nieren schädigen können, wie z.B. Aminoglykoside, Amphotericin B, Cidofovir, Foscarnet, Ganciclovir, Pentamidin, Vancomycin, Interleukin‑2, nicht steroidale antiinflammatorische Arzneimittel (NSAIDs).
  • Didanosin enthaltende Arzneimittel (zur Behandlung der HIV‑Infektion): Die gleichzeitige Einnahme von Tenofovirdisoproxil, einem der Wirkstoffe von Stribild, mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln, die Didanosin enthalten, kann den Blutspiegel von Didanosin ansteigen lassen und die CD4‑Zellzahl reduzieren. Seltene Fälle einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse und einer Laktatazidose (Überschuss an Milchsäure im Blut), die manchmal tödlich ausgingen, wurden bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die Tenofovirdisoproxil und Didanosin enthalten, berichtet. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird sorgfältig abwägen, ob Sie mit Arzneimitteln, die Tenofovir und Didanosin enthalten, behandelt werden sollen.
  • Antimykotika, zur Behandlung von Pilzinfektionen, wie Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol und Fluconazol.
  • Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis-C-Infektionen: Ledipasvir/Sofosbuvir, Sofosbuvir/Velpatasvir und Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir.
  • Antibiotika, zur Behandlung bakterieller Infektionen einschliesslich Tuberkulose, mit folgenden Wirkstoffen:
    • Clarithromycin, Telithromycin, Erythromycin.
  • Antikonvulsiva, zur Behandlung der Epilepsie und zur Vorbeugung von Krampfanfällen, mit folgenden Wirkstoffen:
    • Clonazepam, Ethosuximid.
  • Antidepressiva, zur Behandlung von Depressionen:
    • Arzneimittel, die Trazodon enthalten.
    • Arzneimittel aus der Gruppe der Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRIs), wie Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Vilazodon.
    • Trizyklische Antidepressiva, wie Imipramin, Amitriptylin, Clomipramin.
  • Morphinähnliche Arzneimittel zur Behandlung einer Drogen-/Arzneimittelabhängigkeit oder zur Behandlung von Schmerzen:
    • Methadon, Buprenorphin, Naloxon, Fentanyl.
  • Kontrazeptive Pille, zur Empfängnisverhütung.
  • Arzneimittel bei Erkrankungen des Nervensystems, wie Perphenazin, Risperidon, Thioridazin, Buspiron, Estazolam, Modafinil, Zolpidem.
  • Kortikosteroide wie Betamethason, Budesonid, Fluticason, Mometason, Prednison und Triamcinolon. Diese Arzneimittel werden für die Behandlung von Allergien, Asthma, entzündlichen Darmerkrankungen, entzündlichen Haut-, Augen-, Gelenk- und Muskelerkrankungen sowie von anderen entzündlichen Erkrankungen verwendet. Diese Arzneimittel werden in der Regel oral eingenommen, inhaliert, injiziert oder auf der Haut, den Augen oder über die Nasenschleimhäute angewendet. Falls keine Alternativen angewendet werden können, sollte die Anwendung nur nach medizinischer Beurteilung sowie unter einer engmaschigen Überwachung im Hinblick auf Nebenwirkungen der Kortikosteroide durch Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin erfolgen.
  • Immunsuppressiva, zur Kontrolle Ihrer Immunantwort nach einer Transplantation, wie Ciclosporin, Sirolimus, Tacrolimus.
  • Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes: Metformin.
  • Arzneimittelklasse bei erektiler Dysfunktion, zur Behandlung von Impotenz, wie Sildenafil, Tadalafil.
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen, wie Digoxin, Disopyramid, Flecainid, Lidocain, Mexiletin, Propafenon, Metoprolol, Timolol, Amlodipin, Diltiazem, Felodipin, Nicardipin, Nifedipin, Verapamil.
  • Arzneimittel zur Behandlung der pulmonal-arteriellen Hypertonie, wie Tadalafil.
  • Arzneimittel zur Blutverdünnung, wie Warfarin, Acenocoumarol, Phenprocoumon, Edoxaban, Rivaroxaban, Apixaban.
  • Bronchodilatatoren, zur Behandlung von Asthma und anderen Problemen mit der Lunge, wie Salmeterol.
  • Cholesterinsenkende Arzneimittel, wie Rosuvastatin, Atorvastatin, Pravastatin, Fluvastatin, Pitavastatin.
  • Arzneimittel zur Behandlung von Gicht, wie Colchicin.
  • Thrombozytenaggregationshemmer, wie Clopidogrel, zur Verringerung des Risikos von Blutgerinnseln.
  • Arzneimittel oder orale Ergänzungsmittel, die Mineralien (wie Magnesium, Aluminium, Kalzium, Eisen, Zink) enthalten, wie z.B. Mineralstoffzusätze, Vitamine, Antazida und Abführmittel.
  • Arzneimittel zur Behandlung von Leukämie oder Tumoren, wie Dasatinib, Imatinib, Nilotinib, Sorafenib, Sunitinib, Cyclophosphamid, Etoposid, Ifosfamid, Paclitaxel, Tamoxifen, Vincristin, Vinblastin.

→ Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen. Brechen Sie Ihre Therapie nicht ab, ohne mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin gesprochen zu haben.

Knochenerkrankungen

Bei einigen erwachsenen HIV-infizierten Patienten, die eine antiretrovirale Kombinationsbehandlung erhalten, kann sich eine als Osteonekrose (Absterben von Knochengewebe infolge unzureichender Blutversorgung des Knochens) bezeichnete Knochenerkrankung entwickeln. Zu den vielen Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Erkrankung können unter anderem die Dauer der antiretroviralen Kombinationsbehandlung, die Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, eine starke Unterdrückung des Immunsystems oder ein höherer Body-Mass-Index (Masszahl zur Beurteilung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergrösse) gehören. Anzeichen einer Osteonekrose sind Gelenksteife, ‑beschwerden und ‑schmerzen (insbesondere in Hüfte, Knie und Schulter) sowie Schwierigkeiten bei Bewegungen. Falls Sie eines dieser Anzeichen bemerken, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.

Knochenprobleme (die sich als anhaltende oder schlimmer werdende Knochenschmerzen äussern und manchmal zu Knochenbrüchen führen) können auch in Folge von Schäden an den Zellen der Nierenkanälchen auftreten. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen Knochenschmerzen oder Knochenbrüche auftreten.

Tenofovirdisoproxilfumarat kann ausserdem zu einem Verlust von Knochenmasse führen.

Insgesamt sind die Auswirkungen von Tenofovirdisoproxilfumarat auf die langfristige Gesundheit der Knochen und das zukünftige Risiko für Knochenbrüche bei erwachsenen Patienten nicht geklärt.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an Osteoporose leiden, in der Vergangenheit bereits Knochenbrüche erlitten haben oder wenn Sie andere Knochenprobleme haben.

Natrium

Stribild enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. Stribild ist nahezu «natriumfrei».

Lactose

Stribild enthält 10,9 mg Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie Stribild erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Stribild kann zu Schwindelgefühl führen. Wenn Ihnen unter der Behandlung von Stribild schwindelig wird, setzen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs und bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen!

Dies umfasst auch nicht verschreibungspflichtige pflanzliche Mittel.

Darf Stribild während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Während der Schwangerschaft sollten Sie vor der Einnahme jeglicher Arzneimittel Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat fragen.

Gebärfähige Frauen müssen während der Behandlung mit Stribild gleichzeitig ein zuverlässiges mechanisches Verhütungsmittel (z.B. Kondom) und eine andere empfängnisverhütende Methode, einschliesslich oraler (Pille) oder anderer hormoneller Verhütungsmittel (z.B. Implantate, Injektionen), anwenden, um eine Schwangerschaft zu vermeiden.

Informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger werden, vermuten schwanger zu sein oder eine Schwangerschaft planen. Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Stribild nicht einnehmen. Die Menge dieses Arzneimittels in Ihrem Blut kann während der Schwangerschaft absinken, was dazu führen kann, dass es nicht richtig wirkt.

Während der Behandlung mit Stribild dürfen Sie nicht stillen. Der Grund ist, dass einige der Wirkstoffe von Stribild in die Muttermilch übertreten.

Bei HIV-positiven Frauen wird das Stillen nicht empfohlen, da eine HIV-Infektion über die Muttermilch auf das Kind übertragen werden kann.

Wenn Sie stillen oder beabsichtigen zu stillen, sollten Sie dies so schnell wie möglich mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin besprechen.

Wie verwenden Sie Stribild?

Nehmen Sie Stribild immer genau nach Anweisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin ein, um zu gewährleisten, dass Stribild seine volle Wirkung entfalten kann und damit das Risiko einer Resistenzentwicklung gegen die Behandlung verringert wird.

Die übliche Dosierung für Erwachsene ist 1 Filmtablette Stribild einmal täglich zu einer Mahlzeit. Die Tablette darf nicht zerkaut, zerdrückt oder geteilt werden.

Stribild muss jeden Tag eingenommen werden.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung und Sicherheit von Stribild bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher nicht geprüft worden. Stribild sollte bei diesen Patienten nicht angewendet werden.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Wenn Sie Arzneimittel, orale Ergänzungsmittel, Antazida oder Abführmittel, die Mineralien (wie Magnesium, Aluminium, Kalzium, Eisen, Zink) enthalten, einnehmen, nehmen Sie diese entweder mindestens 2 Stunden vor oder frühestens 4 Stunden nach Stribild ein.

Wenn Sie innerhalb einer Stunde nach der Einnahme von Stribild erbrechen, müssen Sie eine weitere Tablette zu einer Mahlzeit einnehmen. Warten Sie nicht bis zum nächsten Einnahmezeitpunkt. Wenn Sie sich mehr als eine Stunde nach der Einnahme von Stribild erbrechen, brauchen Sie keine weitere Tablette einzunehmen. Die nächste Tablette nehmen Sie dann wieder zur gewohnten Zeit ein.

Wenn Sie eine grössere Menge von Stribild eingenommen haben, als Sie sollten

Wenn Sie versehentlich eine höhere als die empfohlene Stribild-Dosis eingenommen haben, besteht eventuell ein erhöhtes Risiko, dass Sie mögliche Nebenwirkungen dieses Arzneimittels bemerken (siehe «Welche Nebenwirkungen kann Stribild haben?»).

Wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder die nächste Notfallstation, wenn Sie versehentlich zu viele Stribild-Tabletten eingenommen haben. Nehmen Sie die Tablettenflasche mit, damit Sie leichter beschreiben können, was Sie eingenommen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Stribild vergessen haben

Es ist wichtig, dass Sie keine Einnahme von Stribild auslassen.

Wenn Sie dennoch eine Einnahme ausgelassen haben und

  • dies innerhalb der ersten 18 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerken, müssen Sie die Einnahme der Stribild-Tablette so bald wie möglich nachholen. Nehmen Sie die Tablette stets zusammen mit einer Mahlzeit ein. Die nächste Dosis nehmen Sie dann wieder zur gewohnten Zeit ein.
  • dies erst 18 Stunden oder später nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerken, holen Sie die versäumte Dosis nicht mehr nach. Warten Sie und nehmen Sie die nächste Dosis zum gewohnten Zeitpunkt zusammen mit einer Mahlzeit ein.

Brechen Sie die Einnahme von Stribild nicht ab

Brechen Sie auf keinen Fall die Einnahme von Stribild ab, ohne mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zu sprechen. Wenn Sie Stribild abbrechen, kann dies zu einer verringerten Wirksamkeit der von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin verschriebenen HIV‑Therapie führen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, bevor Sie die Einnahme von Stribild aus irgendeinem Grund unterbrechen, insbesondere wenn Sie unter einer Nebenwirkung oder einer anderen Krankheit leiden. Kontaktieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, bevor Sie wieder mit der Einnahme von Stribild beginnen.

Sorgen Sie immer für einen ausreichenden Vorrat an Stribild-Tabletten. Dies ist sehr wichtig, weil die Virusmenge selbst bei kurzfristiger Unterbrechung der Behandlung schnell wieder ansteigen kann. Danach ist es eventuell schwieriger, das Virus zu behandeln.

Wenn Sie sowohl mit HIV als auch mit Hepatitis B infiziert sind (Koinfektion), ist es besonders wichtig, dass Sie Ihre Behandlung mit Stribild nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin absetzen. Es kann sein, dass man bei Ihnen über mehrere Monate nach Behandlungsende Blutuntersuchungen durchführen muss. Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung oder Zirrhose wird eine Beendigung der Behandlung nicht empfohlen, da dies zu einer möglicherweise lebensbedrohlichen Verschlechterung der Hepatitis führen kann.

Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin unverzüglich alle neuen oder ungewöhnlichen Symptome mit, die Ihnen nach dem Absetzen der Behandlung auffallen, vor allem Beschwerden, die Sie mit einer Hepatitis‑B‑Infektion in Zusammenhang bringen.

Welche Nebenwirkungen kann Stribild haben?

Während einer HIV-Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutfett- und Blutzuckerwerte auftreten. Dies hängt teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammen; bei den Blutfetten manchmal mit den HIV-Arzneimitteln selbst. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie auf diese Veränderungen hin untersuchen.

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Stribild auftreten:

Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern)

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen, Schwindelgefühl

Labortests können auch folgende Befunde ergeben:

  • verringerte Phosphatwerte im Blut
  • erhöhte Kreatininkinase-Werte im Blut, die zu Muskelschmerzen und ‑schwäche führen können

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)

  • verminderter Appetit
  • Einschlafstörungen (Insomnie), ungewöhnliche Träume
  • Schmerzen, Bauchschmerzen
  • Verdauungsprobleme, die zu Unwohlsein nach Mahlzeiten führen (Dyspepsie)
  • sich gebläht fühlen
  • Verstopfung, Blähungen (Flatulenz)
  • Hautausschläge (einschliesslich roter Punkte oder Flecken, manchmal mit Bildung von Blasen und Schwellung der Haut), die allergische Reaktionen sein können, Juckreiz, Veränderungen der Hautfarbe einschliesslich dunkler Flecken
  • andere allergische Reaktionen
  • Schwächegefühl, Müdigkeit
  • Verlust von Knochenmasse

Labortests können auch folgende Befunde ergeben:

  • niedrige Anzahl weisser Blutkörperchen (eine verminderte Anzahl weisser Blutkörperchen kann Sie anfälliger für Infektionen machen)
  • erhöhte Zucker-, Triglyzerid- (Fettsäuren) oder Bilirubin- (Gallenfarbstoff) werte im Blut
  • Probleme mit Leber und Bauchspeicheldrüse
  • erhöhte Kreatininwerte im Blut

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern)

  • Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuch (bei Patienten, die bereits zuvor eine Depression oder psychiatrische Erkrankung hatten), Depression
  • Rückenschmerzen aufgrund von Nierenproblemen, einschliesslich Nierenversagen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird möglicherweise Blutuntersuchungen durchführen, um zu prüfen, ob Ihre Nieren richtig funktionieren.
  • Anschwellen des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens
  • Schmerzen im Oberbauch aufgrund einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Muskelabbau, Muskelschmerzen oder ‑schwäche

Labortests können auch folgende Befunde ergeben:

  • Anämie (niedrige Anzahl roter Blutkörperchen)
  • verringerte Kaliumwerte im Blut
  • Veränderungen des Urins

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)

  • Überschuss an Milchsäure im Blut (Laktatazidose): Laktatazidose ist eine schwerwiegende Nebenwirkung, die tödlich sein kann. Tiefes, schnelles Atmen, Müdigkeit oder Benommenheit und Allgemeinsymptome wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen können die Entwicklung einer Laktatazidose anzeigen.

Kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie glauben eine Laktatazidose zu haben.

  • gelblich verfärbte Haut oder Augen, Juckreiz oder Schmerzen im Oberbauch aufgrund einer Leberentzündung (Hepatitis)
  • Fettleber
  • Nierenentzündung (Nephritis)
  • Ausscheiden grosser Urinmengen und Durstgefühl (nephrogener Diabetes insipidus)
  • Erweichung der Knochen (mit Knochenschmerzen und manchmal als Resultat Knochenbrüchen)

Labortests können auch folgende Befunde ergeben:

  • Schäden an den Zellen der Nierenkanälchen, die zu Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Muskelabbau, Erweichung der Knochen (mit Knochenschmerzen und manchmal als Resultat Knochenbrüchen) und Abnahme der Kalium- oder Phosphatkonzentration im Blut führen können.

Andere mögliche Nebenwirkungen

Wenn bei Ihnen eine fortgeschrittene HIV‑Infektion (AIDS) vorliegt und Sie zusätzlich eine Infektion haben, können ab Behandlungsbeginn mit Stribild Infektions‑ und Entzündungssymptome auftreten, oder die Symptome einer vorbestehenden Infektion können sich verschlechtern. Solche Symptome können darauf hinweisen, dass sich das verbesserte Immunsystem Ihres Körpers gegen die Infektion zur Wehr setzt. Achten Sie nach Behandlungsbeginn mit Stribild auf Anzeichen einer Entzündung oder einer Infektion. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie Anzeichen einer Entzündung oder einer Infektion bemerken.

Zusätzlich zu den Begleitinfektionen können nach Beginn der Einnahme von Arzneimitteln zur Behandlung Ihrer HIV‑Infektion auch Autoimmunerkrankungen auftreten (ein Zustand, bei dem das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift). Autoimmunerkrankungen können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion oder andere Symptome, wie z.B. Muskelschwäche, eine Schwäche, die in den Händen und Füssen beginnt und sich in Richtung Rumpf fortsetzt, Herzklopfen, Zittern oder Hyperaktivität bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, um die notwendige Behandlung zu erhalten.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen an sich bemerken.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Nicht über 30°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Die Flasche fest verschlossen halten.

Die Flasche ist mit einem kindergesicherten Verschluss versehen und enthält ein Trocknungsmittel.

Bringen Sie nicht mehr benötigte Arzneimittel zur Entsorgung in Ihre Apotheke zurück.

Weitere Hinweise

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Stribild enthalten?

1 Filmtablette enthält:

Wirkstoffe

150 mg Elvitegravir, 150 mg Cobicistat, 200 mg Emtricitabin und 245 mg Tenofovirdisoproxil (als Fumarat).

Hilfsstoffe

Tablettenkern: Croscarmellose-Natrium, Hyprolose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, mikrokristalline Cellulose, Siliciumdioxid, Natriumdodecylsulfat (E487).

Filmüberzug: Indigocarmin-Aluminiumsalz (E132), Macrogol 3350 (E1521), Poly(vinylalkohol) (partiell hydrolysiert) (E1203), Talkum (E553b), Titandioxid (E171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172).

Zulassungsnummer

62673 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Stribild? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.

Packungen zu 1x 30 Filmtabletten.

Zulassungsinhaberin

Gilead Sciences Switzerland Sàrl, Zug

Diese Packungsbeilage wurde im Juli 2024 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.