Tiberal Filmtabl 500 mg Blist 10 Stk
Dieses Medikament darf gemäss dem schweizerischen Heilmittelgesetz nur auf Rezept versandt werden
Tiberal Filmtabl 500 mg 10 Stk
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Swissmedic-genehmigte Patienteninformation
Tiberal®
Was ist Tiberal und wann wird es angewendet?
Tiberal ist ein Mittel gegen Infektionskrankheiten. Es wirkt gegen verschiedene Erreger aus der Gruppe der Einzeller (wie Trichomonaden, Amöben und Lamblien) sowie gegen Bakterien, die in sauerstoffarmem oder sauerstofffreiem Milieu vorkommen (anaerob wachsende Bakterien).
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihnen Tiberal hauptsächlich bei den folgenden Erkrankungen verordnen:
1. Befall der Geschlechtsorgane mit Trichomonaden.
2. Befall der Bauchorgane mit Amöben.
3. Befall des Darmtrakts mit Lamblien.
4. Befall durch Bakterien, die zur Vermehrung eine sauerstoffarme Umgebung benötigen (anaerobe Bakterien), zum Beispiel im Mundbereich.
Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.
Was sollte dazu beachtet werden?
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen Erkrankung verschrieben.
Das Antibiotikum in Tiberal ist nicht gegen alle Mikroorganismen, welche Infektionskrankheiten verursachen, wirksam. Die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht richtig dosierten Antibiotikums kann Komplikationen verursachen. Wenden Sie Tiberal deshalb nie von sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an.
Wann darf Tiberal nicht eingenommen werden?
Wenn Sie auf den Wirkstoff von Tiberal (Ornidazol) oder ein anderes Imidazol-Derivat oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung überempfindlich sind, dürfen Sie das Präparat nicht einnehmen.
Falls Sie an einer Erkrankung des Zentralnervensystems (z.B. Epilepsie, Multiple Sklerose) oder an einer Anomalie des Blutesleiden, dürfen Sie Tiberal auch nicht einnehmen.
Wann ist bei der Einnahme von Tiberal Vorsicht geboten?
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an einer Erkrankung des Zentralnervensystems wie beispielsweise Epilepsie, periphere Neuropathie (Prickeln in den Gliedmassen) oder Multiple Sklerose leiden. Nervenerkrankungen können sich während der Einnahme von Tiberal verschlechtern. Beim Auftreten von Anzeichen einer Verschlechterung wie z.B. Bewegungsschwierigkeiten, Schwindel, Empfindungsstörungen oder geistiger Verwirrung, müssen Sie dies sofort Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mitteilen. Die Behandlung mit Tiberal ist abzubrechen.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an einer schweren Lebererkrankung oder an einer schweren Nierenerkrankung leiden. Die Dosierung von Tiberal muss von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin angepasst werden.
Wenn Sie Tiberal in hohen Dosen oder über 10 Tage lang einnehmen müssen, sollte Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin regelmässig labormässige und klinische Kontrollen durchführen.
Wenn Sie an einer Blutkrankheit leiden, muss diese von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin kontrolliert werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wenn Sie an einer Pilzinfektion (z.B. Scheidenpilz) leiden, da sich diese unter der Behandlung mit Tiberal verschlimmern könnte.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (z.B. Fluorouracil), bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (z.B. Phenobarbital) oder Arzneimittel, die die Magensäure herabsetzen (wie z.B. Cimetidin) einnehmen. Die Dosierung von Tiberal muss von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin angepasst werden.
Tiberal verstärkt die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln. Diese müssen dann von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin niedriger dosiert werden.
Tiberal kann die Wirkung von Ciclosporin verstärken. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihr Blut untersuchen, wenn Sie Ciclosprin einnehmen.
Tiberal erhöht die Wirkung von Vecuronium (ein Medikament zur Muskelentspannung). Bitte informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Vecuronium einnehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Lithium einnehmen, da während der Behandlung mit Tiberal möglicherweise die Lithiumdosis angepasst werden muss.
Nehmen Sie während der Behandlung mit Tiberal und bis 3 Tage danach möglichst keine alkoholhaltigen Getränke oder alkoholhaltige Arzneimittel ein, da dies zu Hitzegefühl, Hautrötungen, Erbrechen, und Herzrasen führen kann.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge und Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Nebenwirkungen, wie Schläfrigkeit, Schwindel, Zittern, Bewegungsstarrheit, Koordinations-schwierigkeiten, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen können bei der Behandlung mit Tiberal auftreten und Ihre Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Wenn solche Nebenwirkungen auftreten, sollten Sie auf Tätigkeiten wie Fahrzeuge zu lenken oder Werkzeuge und Maschinen zu bedienen verzichten.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Darf Tiberal während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Sie sollten Tiberal während der Schwangerschaft (und besonders während der ersten drei Monate) oder in der Stillzeit nur dann einnehmen, wenn es Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin ausdrücklich gestattet.
Wie verwenden Sie Tiberal?
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin legt für Sie die Behandlungsdauer und die Einnahmemenge fest, je nach Art der Krankheitserreger und der betroffenen Organe.
Eine begonnene Antibiotikatherapie sollte so lange wie vom Arzt bzw. von der Ärztin verordnet durchgeführt werden. Die Krankheitssymptome verschwinden oft, bevor die Infektion vollständig ausgeheilt ist. Eine ungenügende Anwendungsdauer oder ein zu frühes Beenden der Behandlung kann ein erneutes Aufflammen der Erkrankung zur Folge haben.
Die folgenden Angaben sind Richtlinien. Folgen Sie der ärztlichen Verordnung, auch wenn die Dosierung von der nachstehenden abweicht.
Wenn Tiberal zur Behandlung bei Kindern eingesetzt werden muss, muss die altersgerechte Dosierung vom Arzt bzw. der Ärztin festgelegt und die entsprechende Dosisstärke teilweise individuell (z.B. in einer Apotheke) aus den Tabletten hergestellt werden. Bei Kindern müssen die Dosierungsanweisungen des Arztes bzw. der Ärztin besonders strikt eingehalten werden.
Tiberal soll nach dem Essen mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.
1. Bei Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane durch Trichomonaden
Es sind zwei Behandlungsarten möglich, eine Einmalbehandlung oder eine Fünftagesbehandlung. Zur Verhinderung einer erneuten Ansteckung muss der Partner unbedingt mitbehandelt werden.
Einmaldosisbehandlung: 3 Filmtabletten zu 500 mg abends.
Partnerbehandlung: nach dem Abendessen 3 Filmtabletten zu 500 mg.
Fünftagesbehandlung: Morgens und abends nach dem Essen je 1 Filmtabletten zu 500 mg.
Partnerbehandlung: Morgens und abends je 1 Filmtabletten.
2. Erkrankung durch Amöben
Je nach Art und Schwere des Befalls wird der Arzt bzw. die Ärztin eine Behandlung während drei bis zehn Tagen und mit 2–4 Filmtabletten zu 500 mg pro Tag verordnen.
Bei Kindern wird er dem Gewicht entsprechend kleinere Mengen verschreiben.
3. Erkrankung durch Lamblien
Erwachsene und Kinder über 35 kg erhalten 3 Filmtabletten zu 500 mg, Kinder bis 35 kg 1 Filmtabletten zu 500 mg pro 12 kg Körpergewicht.
Nehmen Sie die Filmtabletten nach dem Abendessen auf einmal ein. Die Behandlung dauert ein oder zwei Tage.
4. Erkrankung durch anaerob wachsende Bakterien
Erwachsene und Kinder über 35 kg erhalten morgens und abends je 1 Filmtabletten zu 500 mg während 5–10 Tagen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Tiberal haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Tiberal auftreten.
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Übelkeit, Erbrechen, unangenehmer Metallgeschmack.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1'000 Anwendern)
Verminderung von Blutzellen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag und Juckreiz.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern)
Zittern, Bewegungsstarrheit, Koordinationsschwierigkeiten, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen, Missempfindungen an den Gliedmassen (Kribbeln, Taubheitsgefühl).
Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern)
Lebensbedrohliche akute Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich mit Atemnot, Schwellungen des Gesichts oder Rachens und/oder Schwindel äussern. Treten solche Nebenwirkungen auf, müssen Sie das Arzneimittel sofort absetzen und sich sofort in ärztliche Behandlung begeben. Schwierigkeiten beim Atmen oder Keuchen, Magenschmerzen, Gelenkschmerzen, vorübergehende Veränderungen im Blutbild.
Nicht bekannt
Pilzinfektionen der Scheide, Stimmungsschwankungen, Schwindelgefühl, Benommenheit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwäche oder Kraftlosigkeit, Bewusstlosigkeit, Verwirrtheit, Geschmackstörungen, Leberentzündung, schwere Hautauschläge (schweres Arzneimittelexanthem), Muskel- oder Gelenksteife.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt Ihrer Abgabestelle (Arzt oder Apotheker bzw. Ärztin oder Apothekerin) zur fachgerechten Entsorgung bringen.
Lagerungshinweis
Nicht über 30°C lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Tiberal enthalten?
Wirkstoffe
Ornidazol
Hilfsstoffe
Tablettenkern: Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Magnesiumstearat.
Tablettenüberzug: Hypromellose, Talk, Titandioxid.
Zulassungsnummer
44231 (Swissmedic)
Wo erhalten Sie Tiberal? Welche Packungen sind erhältlich?
In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Filmtabletten zu 500 mg.
Zulassungsinhaberin
OrPha Swiss GmbH, 8700 Küsnacht
Diese Packungsbeilage wurde im August 2020 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.